Wissenschaftliche Untersuchung: „Dogs working in schools – safety awareness and animal welfare“

Im Journal of Veterinary Behavior erschien am 21. September 2022 eine Untersuchung von E. M. Y. Bidoli, A.Firnkes, A. Bartels, M. Erhard und D.Döring.

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1558787822001022

In der Untersuchung geht es um den Tierschutz und die menschliche Sicherheit im Klassenzimmer Aspekte, die bisher kaum untersucht wurden. Es wurde 2018 eine Querschnittsuntersuchung an 54 bayerischen Schulen mit je einem Arbeitshund durchgeführt. Die meisten Hunde arbeiteten in Grundschulen und nur 40,7 % hatten eine spezielle Weiterbildung durchlaufen.

Ziel der Untersuchung war es, den Status quo zu beschreiben und Problemfelder zu identifizieren, die möglicherweise Maßnahmen zur Sensibilisierung und Prävention erfordern.

Dafür wurden Klassen mit Schulbegleithunden besucht und der Unterricht für eine spätere Verhaltensanalyse des Hundes auf Video aufgezeichnet. Außerdem wurde der/die Hundeführer*in gebeten, einen Fragebogen auszufüllen.

Die Hälfte aller Sitzungen wurde als „problematisch“ eingestuft und etwa ein Viertel als „harmlos“ bzw. „kritisch“ eingestuft. Zu den häufigen „problematischen“ Interaktionen gehörte der Kontakt mit mehreren Schülern gleichzeitig (in 64,8 % der Klassen), während zu den häufigen „kritischen“ Interaktionen das Umarmen/Küssen des Hundes gehörte (in 18,5 % der Klassen). Häufige „problematische“ Verhaltensweisen des Hundes, die auf einen dringenden Bedarf an optimierten Verfahren widerspiegeln, waren z. B. Rückzugsreaktionen (bei 37,0 % der Hunde). „Passive Unterwerfung des Hundes – Ducken / Kauern“ war eine „kritische“ Kategorie, die bei 11 Hunden festgestellt wurde.

In Klassen mit älteren Schülern gab es weniger „problematische“ /“kritische“ Hunde und mehr „harmlose“ Hunde im Vergleich zu Grundschulen; auch wurden weniger Hunde als „problematisch“ / „kritisch“ eingestuft, wenn eine kynologische Eignungsprüfung / Spezialausbildung durchgeführt wurde.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Studie einige ernsthafte Bedenken hinsichtlich des Wohlergehens der Hunde und der Sicherheit der Schüler aufkommen ließ, was die Bedeutung nationaler Richtlinien, einschließlich Zertifizierungsanforderungen, unterstreicht.

 

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