Untersuchung Lisa-Maria Glenk: frei agierende Hunde sind entspannter
Aus aktuellem Anlass möchten wir hier noch einmal auf die Dissertation von Lisa-Maria Glenk von 2012 hinweisen. In ihrer Untersuchung „Animal welfare in tiergestützten Interventionen: Effekte von Tier-Mensch Interaktion auf physiologische- und Verhaltensparameter bei Hunden“ kam Frau Glenk zu dem Ergebnis, dass frei agierende Therapiehunde entspannter sind.
„Allerdings kam es bei bereits zertifizierten Hunden, die ohne Leine arbeiteten, zu einem signifikanten Abfall von Kortisol. Bei angeleinten, zertifizierten Therapiehunden konnte dieser Effekt nicht nachgewiesen werden. Eine Analyse fünf aufeinanderfolgender Einheiten des standardisierten Programms MTI (Multiprofessionelle tiergestützte Intervention) ergab ebenso, dass Kortisol bei den frei arbeitenden Hunden immer sank, der Abfall allerdings erst ab der dritten Einheit Signifikanz erreichte.“
Die Arbeit wurde auch 2014 unter folgendem Link erwähnt https://www.vetmeduni.ac.at/de/infoservice/presseinformationen/presseinfo2014/therapie-hunde/
„Die Ergebnisse liefern wichtige Hinweise, resümiert Glenk: „Therapiehunde sind während dieser Art der Therapiearbeit nicht gestresst.“ In einer vorangegangenen Studie zeigte Glenk bereits, dass Therapiehunde, die ohne Leine agieren, niedrigere Kortisolwerte aufweisen. Angeleinte Hunde in tiergestützter Therapie mit psychiatrischen PatientInnen sind demnach weniger entspannt als jene, die sich während ihrem Einsatz frei bewegen können.
„Es hängt also davon ab, ob sich die Tiere frei bewegen können, also nicht an eine Leine gebunden sind und ob es ihnen frei steht, jederzeit den Raum zu verlassen. Diese Bedingungen fanden die Hunde während der Gruppentherapiestunden vor. Die Tiere konnten auch jederzeit trinken und sich frei im Raum bewegen“, bestätigt Glenk.“